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Head over heels in love

"Wie angelt man sich seinen Quidditch-Kapitän?"
von

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Halloween

Regel 10 - Verführe ihn
 

Eigentlich war ich keins dieser Mädchen, die gleich wegen jeden Grund zu heulen begannen. Aber diesmal konnte auch ich nicht meine aufkommenden Tränen zurückhalten, die sich seit geraumer Zeit unaufhaltsam über meine geröteten Wangen bahnten. Ich strich mit meiner Zunge über meine Oberlippe und schmeckte die salzige Flüssigkeit. Hin und wieder schluchzte ich herzzerreißend auf.
 

„Oliver, du gottverdammter Idiot!“, fauchte ich gleichzeitig wütend und völlig niedergeschlagen. Warum in drei Merlins Namen hatte er mir nicht, einmal in seinen Leben, zuhören können? War das denn zu viel verlangt?

Er hatte alles kaputt gemacht.

Flint hatte alles kaputt gemacht.

Sonst glaubte er doch auch nichts, was diese hinterlistige Schlange von sich gab, ... wobei es diesmal ja die Wahrheit gewesen war. Ja, der Slytherin hatte mich geküsst. Aber ich ihn nicht! Und nicht mal in 1000 Jahren würde ich das jemals freiwillig tun!
 

Ich schniefte und vergrub mein Gesicht wieder ins Kopfkissen. Seit gestern hatte ich die Zeit überwiegend im Mädchenschlafsaal verbracht. Nur zum Frühstück und Mittagessen war ich heruntergekommen und das war schon hart genug gewesen. Oliver hatte mich keines Blickes gewürdigt und wenn zufälliger weise mal doch, hatte er mich mit kühler und verachtender Miene gestraft. Seitdem war ich in ein noch viel tieferes und dunkleres Loch gefallen, welches mich nun gänzlich zu verschlucken drohte. Er würde mir wohl auch weiterhin die kalte Schulter zeigen und den Ball konnte ich heute Abend ohnehin vergessen. Es war alles umsonst gewesen. Die Regeln, meine vergeblichen Mühen, die Zurückweisungen von Lee und Roger. Im Grunde genommen hätte ich es auch ganz anders haben können. Dann wäre ich halt mit Davis zum Ball gegangen. Ich hätte vornherein wissen müssen, dass Oliver und ich nicht zusammen gehörten. Sogar mein inneres Stimmchen gab kein Kontra mehr. Es war bestimmt in mein tiefstes Inneres geflohen.
 

„Grund gütiger! Bell!“ Die Tür des Mädchenschlafsaals war aufgeflogen und krachte mit einen ohrenbetäubenden Knall gegen die Wand. Im Türrahmen stand eine, in ihren atemberaubenden schönen Ballkleid, nichtsdestotrotz völlig wütend aussehende Angelina Johnson. Meine Freundin hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt und pustete sich eine widerspenstige Haarsträhne aus ihrem hübschen Gesicht. Unter ihren Blick fühlte ich mich noch winziger und unwichtiger als ohnehin schon. Trotzdem hatte sie hier nichts verloren und ich wollte den Rest des Abends hier vor mich hinvegetieren.
 

„Der Zutritt ist hier nicht gestattet. Dein Schlafraum befindet sich eine Tür weiter“, murmelte ich monoton und setzte mich auf - meine Tränen waren vorerst versiebt. Natürlich ignorierte sie mich und stapfte unaufhaltsam auf mich zu.
 

„Wenn du nicht gleich deinen hübschen Hintern aus den Bett bekommst, werde ich dich eigenhändig rauszerren, ankleiden und zum Ball runterjagen“, drohte sie mit gefährlich leiser Stimme und bedachte mich mit, zu zwei schmalen Schlitzen verengten Augen. Für eine Sekunde wusste ich nicht was ich sagen sollte, bis mir schließlich ein hohes schrilles Auflachen entwich.
 

„Das ist gut, Johnson. Das will ich sehen. Komm schon, versuche es ruhig. Mich kriegen da keine zehn Pferde in die Halle. Ich brauche die verletzten und strafenden Blicke nicht“, beendete ich meinen Satz mit brüchiger und weinerlicher Stimme und wischte mir hastig über die feuchten Augen. Nein, ich wollte nicht schon wieder heulen - nicht vor Angelina.
 

„Katie.“ Ihre Stimme klang plötzlich sanft und mitfühlend. Jetzt war mir erst recht wieder nach Heulen zumute. Ich konnte es nicht ab, wenn man mich bemitleidete. Dann doch lieber die andere, härtere Tour.
 

„Du willst den Abend hier oben doch nicht wirklich alleine verbringen. Vergiss Oliver doch einfach. Der ist es nicht wert. Wenn er lieber den sturen und verletzten Esel spielen will, bitte, lass ihn doch. Aber wegen ihn darfst du dir nicht diesen Abend versauen lassen.“ Im Grunde genommen hatte sie ja recht. Wenn ihm wirklich etwas an mir liegen würde, hätte er dieses Missverständnis gemeinsam mit mir aus der Welt geschafft und wäre mir nicht aus den Weg gegangen. Nur ...
 

„Ich kann einfach nicht. Ich will ihn nicht sehen. Bitte, versteh das doch, Angelina.“ Meine zittrigen Hände lagen im Schoß und ich starrte diese mit brennenden Augen an. Ich spürte, dass sich die Matratze ein klein wenig senkte und sich Angelinas Arm um meine Schultern legte. „Mach dir keine Sorgen, Angi. Ich komme klar. Geh lieber los oder du kommst zu spät.“
 

„Keine Panik. Fred versteht das. Er wird vorgehen.“ Ich biss mir auf die Unterlippe. So schnell würde ich sie wohl nicht loswerden. Angelina konnte stur sein, ja noch sturer als ... Oh nein, jedes Mal führten mich meine Gedanken zurück zu ihm. Das war nicht fair!
 

„Kommst du nun freiwillig mit oder muss ich wirklich andere Maßnahmen ergreifen?“ Ich drehte meinen Kopf zu Angelina und sah in ihr frech lächelndes Gesicht. Ihre gutmütigen warmen braunen Augen beruhigten mich und ich zog es tatsächlich in Erwägung einfach mitzukommen. Ich konnte Oliver ignorieren und meinen Spaß haben oder hier oben alleine versauern. Die Entscheidung fiel mir trotzdem schwer. Aber so richtig unterkriegen lassen, wollte ich mich ja nicht!
 

„Ich komme, ... aber nur unter einer Bedingung.“ Die Miene meiner Freundin hellte sich auf und sie strahlte regelrecht wie ein kleiner Sonnenschein.
 

„Und die wäre?“ Auf meinen Zügen schlich sich ein unverschämtes und kaum merkliches Grinsen. „Nur wenn ich eins zwei Tänze mit deinem Fred haben darf.“ Blitzschnell schlüpfte ich daraufhin vom Bett und rannte kreischend los.
 

„Na warte, Katie Bell! So eine Forderung zu stellen. Fräulein! Du begibst dich auf sehr dünnes Eis!“, fauchte sie zornig, aber ihre Mundwinkel zuckten wie verrückt und verrieten sie natürlich sofort. Ein Glück, dass sie mit ihren roten Ballkleid nicht so schnell hinter mir herkam, sonst wäre ich wahrscheinlich in ein paar Teile zum Ball erschienen.
 

+++
 

Angelina zog mich unbarmherzig am Handgelenk die lange Treppe hinunter. Schon vom weiten sah ich die prunkvolle Eingangstür der großen Halle, hörte das muntere Gemurmel vieler Schüler, die leisen Klänge einer wundervollen Melodie. Meine Füße weigerten sich hartnäckig schnellere Schritte zu machen und mein flachs grünes Kleid raschelte bei jeder kleinsten Bewegung.
 

„Um um zukehren, dafür ist es jetzt zu spät“, zischte Angelina leise in mein Ohr und schenkte mir ein kurzes Lächeln, welches mich nicht im geringsten beruhigte. Meine Knie zitterten und meine Hände waren schweißnass.
 

„Ich kann da nicht rein. Angelina, ich sehe unmöglich aus“, piepste ich wie ein kleines ängstliches Mäuschen und blieb stehen.
 

„Katie, willst du mich veralbern? Du siehst wunderschön aus und würdest atemberaubend schön aussehen, wenn du nun mal endlich dein ängstliches Gesicht ablegen würdest um zu lächeln.“ Sie hörte sich ziemlich genervt an. Nervös haspelte ich an einer gewellten Haarsträhne herum, die keck in mein Gesicht fiel. Wieder einmal hatte Angelina eine kunstvolle Steckfrisur zustande gebracht und hatte noch einen kleinen grünen Schmetterling oberhalb meines Ohres in meinen Haaren befestigt, sozusagen ein kleiner Hingucker.
 

„Und nun komm. Es wird dich da niemand auffressen.“ Nein, aber mich mit tödlichen Blicken aufspießen, widersprach ich ihr im Stillen und folgte der schwarzhaarigen Jägerin mit unsicheren Schritten.
 

Mir blieb im ersten Augenblick vor Bewunderung die Luft weg. Die große Halle war kaum wider zuerkennen. Die großen Tische waren beiseite geschoben worden und hatten viel kleineren Tischen platz gemacht. Direkt in der Mitte wirbelten unzählige Pärchen über die Tanzfläche und lachten ausgelassen. Von der Decke hingen massig viele schwarz- und orangefarbene Luftschlangen. Auf jeden der Tische stand ein ausgenommener Kürbiskopf und ein schwarzer unheimlicher Rabe. Anstatt die üblichen Bänke, gab es samt überzogene pechschwarze Hocker und wo normalerweise der Lehrertisch war, stand ein riesiger Buffettisch. Dies war ein Halloween-Ball, der nicht so schnell vergessen sein würde. Lehrer schwatzten ausgelassen mit ihren Schülern und tranken gemeinsam Früchte-Bowle.

Außer einer schien nicht so ganz zufrieden zu sein und das war Professor Snape. Der fetthaarige Zaubertränke-Lehrer stand finster in einer Ecke und passte dennoch ganz hervorragend ins Bild - als übergroße Fledermaus. Mir entwich ein kurzes Kichern und gleich darauf spürte ich Angelinas Hand auf meiner Schulter.
 

„Ich habe die anderen entdeckt. Sie sitzen gleich hier vorne.“ Sie führte mich an einen halb besetzten Tisch. Alicia sprang sofort auf und umarmte mich überschwänglich. „Wie schön, Angelina hat es tatsächlich geschafft. Du bist doch noch gekommen“, flüsterte sie sanft in mein Ohr und ließ mich wieder los. Sie war ebenso toll wie Angelina gekleidet. Nur das ihr Kleid blau war und schimmerte.
 

„Du hast dich ziemlich in Schale geschmissen, Alicia“, merkte ich mit einen Grinsen an und ein zarter rosa Schimmer legte sich auf ihre dunklen Wangen.
 

„Du aber auch Katie, ... nur grün?“ Ihre rechte Augenbraue wanderte in die Höhe und sie musterte mich kritisch. „Aber es passt zu deinen Augen.“
 

Bevor ich darauf etwas erwidern konnte, fand ich mich auch schon in zwei Umarmungen gleichzeitig wieder. „Jungs! Nicht gleich beide auf einmal!“, lachte ich und George warmer Atem kitzelte meinen Nacken. Meine feinen Härchen stellten sich sofort senkrecht auf.
 

„Wir konnten einfach nicht anders. So ein wundersames und zartes Wesen musste einfach umgarnt werden.“ Ich sah kichernd zu Fred auf, der schelmisch am Grinsen war. Die Zwillinge waren in festlichen Umhängen gekleidet und es war wahrhaft ein sehr seltener Anblick, den die beiden da boten. Aber diese Charmeure. Bestimmt wollten mich die beiden von Oliver ablenken und bis jetzt hatte das auch ziemlich gut geklappt. War er eigentlich zum Ball erschienen?
 

„Außerdem wurde mir eben mitgeteilt, dass ich dich zu einen Tanz auffordern soll“, plapperte Fred auch schon munter weiter. Verwirrt blinzelte ich ihn an. Was? Angelina wollte mir doch tatsächlich eine Weile ihren Freund leihen? Dabei war das doch nur ein Scherz gewesen. Schnell sah ich zu meiner Freundin hinüber, die mir lächelnd zu nickte und streifte dabei den Blick von Lee, der neben Angelina saß. Ich schluckte. Er sah mich mit seinen großen dunkelblauen Augen undefinierbar an. Ob er enttäuscht war? Es war ihm gegenüber einfach nicht fair gewesen.
 

„Hey! Und was ist mit mir?“ Georges warmer Körper verschwand hinter mir augenblicklich. Er schien zu schmollen.
 

„Du mein Lieber, tanzt mit MIR!“, fauchte Alicia streng und zog den Rotschopf auf die Tanzfläche.
 

„Auch da hat das Mädel die Hosen an“, murmelte ich beiläufig und setzte mich nun ebenfalls in Bewegung. Ein empörter Fred folgte mir. „Ich tue mal so, als hätte ich das nicht gehört.“ Lächelnd wirbelte ich herum und bedachte den Zwilling unschuldig.
 

„Immerhin sind wir zum Tanzen hier und nicht zum Reden.“ Fred legte seine rechte Hand auf meine Hüfte, woraufhin ich ihm meine auf seine linke Schulter legte.
 

„In der Tat sind wir das und ich sollte mich wohl geehrt fühlen. Nicht wahr? Immerhin überlässt dich Angelina mir“, meinte ich frech und nahm meine linke Hand in die Seinige - nickte dabei kaum merklich.
 

„Och, sie wird das überleben. Außerdem hat sie noch etwas zu erledigen.“ Gemeinsam begannen wir im Takt des Lieds zu tanzen. Fred war, zu meiner Überraschung, ein außergewöhnlich guter Tänzer. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Nur was um Himmels Willen hatte Angelina denn noch zu erledigen? Das beschäftige mich doch gleich viel mehr. Fragend taxierte ich meinen Tanzpartner an, der an mir merkwürdigerweise abfällig vorbei sah. Ich drehte meinen Kopf ein klein wenig nach hinten und erblickte das Übel. Flint stand laut lästernd mit einigen anderen Slytherin am Buffet. Natürlich war er ohne Begleitung. Hastig wand ich meinen Blick wieder von der Schlange ab. Ich wollte mir nicht meine hart erkämpfte gute Laune vermiesen lassen.
 

„Fred?“ Ich musste es wissen, die Neugier war zu groß. Der Rotschopf wirbelte mich schwungvoll herum und zog mich dichter an sich heran. Was hatte er denn?
 

„Oliver“, hauchte er den Namen meines Schwarms in mein Ohr und ich erstarrte in meiner Bewegung. Mein Herz begann beängstigend schnell zu schlagen. „Er kämpft sich geradewegs an einigen Paaren vorbei, direkt auf uns zu.“ Ich schnappte hörbar nach Luft und verkrampfte mich in Freds Armen.
 

„Fred. Bitte lass mich los.“ Mein Atem beschleunigte sich und meine Stimme hörte sich merkwürdig fremd an.
 

„Aber warum denn? Katie, lass ihn doch ruhig kommen. Ich meine, vielleicht will er ja-“ Alarmiert riss ich mich aus seinen Armen los, da Oliver nur noch wenige Meter von uns entfernt war. Panisch drehte ich den beiden Jungen den Rücken zu, kämpfte mich mit weichen Knien an dutzende Schülern vorbei nach draußen auf den Flur. Ich warf kurz einen Blick über meine Schulter zurück und dachte mein Herzschlag würde jeden Moment aussetzen.

Oliver! Er war mir gefolgt!
 

Ohne groß nachzudenken, hastete ich die Treppe hoch - seine schnellen Schritte in meinen Ohren widerhallend. Völlig außer Atem nannte ich der fetten Dame das Passwort. Hurtig klappte das Portrait beiseite und ich kletterte, trotz Kleid, wie ein flinkes Wiesel durch das Loch. Ein Teil in mir sagte: „Bleib stehen, drehe dich um.“ Aber wiederum befahl mir der andere Teil: „Bleib nicht stehen. Er hat es nicht verdient, dass du wartest.“
 

„Katie!“, rief Wood fast schon flehend und ich zögerte kurz vor der Treppe, die zum Mädchenschlafsaal hochführte. Nein! Ich konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen.
 

+++
 

Wie Angelina vor etwa einer Stunde erst, donnerte ich ebenfalls die Tür zum Schlafsaal auf, lief in den Raum hinein und warf mich kurzerhand einfach auf mein Bett. Meine Gedanken rasten. Er konnte, ... er konnte nicht hochkommen, er ... ! Ich stockte. Natürlich konnte er!
 

Schnell setzte ich mich wieder auf und wollte geradewegs aus meinen Bett steigen, als sich meine Beine im Kleid verhedderten und ich mit einen lauten RUMPS geradewegs Bekanntschaft mit den Boden machte. Ich stöhnte vor Schmerzen auf. Oh man, mein Kopf. Ich war wirklich mehr als ungeschickt.
 

„Katie! Hey Katie, ist alles ok?!“ Oliver! Konnte der mich denn nicht in Ruhe lassen?
 

„Geh weg, Wood. Du hast hier nichts verloren“, meinte ich matt und blinzelte die Tränen aus meinen Augen - setzte mich vorsichtig auf. Auf keinen Fall wollte ich gerade vor ihm in Tränen ausbrechen, wobei das ja jetzt eher am Sturz lag.
 

„Ich weiß. Aber Professor McGonagall hat mir nicht umsonst den Trick mit dem passenden Zauberspruch gezeigt“, erwiderte er ruhig und ging bedacht auf mich zu.
 

„Verdammt, Wood! Hörst du nicht zu? Du sollst verschwinden!“ Es war das erste Mal heute, dass ich ihn wieder direkt in die Augen sah. Ich musste mein Kopf weit in den Nacken legen, da er direkt vor mir stand, besser gesagt er ging nun schnell in die Knie, damit wir auf gleicher Augenhöhe waren. Es lag etwas Verzweifeltes, Entschuldigendes und viel Reue in diesem wunderschönen Braunton. Unweigerlich begann mein Puls zu rasen. Nur ein Blick und ich schwebte auf Wolke sieben. Warum hatte er nur so eine große Macht über mich? Ich war ihm hoffnungslos verfallen. Ich konnte ihn unmöglich hassen.
 

„Ich kann aber nicht gehen, Katie“, hauchte er leise und stützte sich nun gänzlich mit seinen Knien auf den Boden ab. Ich versuchte zurückzuweichen, aber ich spürte die Bettkante in meinem Rücken. Ausweglos.
 

„Und warum nicht?“, fragte ich trotzig zurück und hielt seinen sanften Blick stand. So schnell gab ich nicht klein bei. „Es gibt immerhin nichts zu Bereden. Du bist derjenige, der mich bei Flint gestern stehen gelassen hatte und mir nicht die Chance gabst es zu erklären.“
 

Oliver senkte seinen Kopf. Seine Hände krallten sich in den Stoff seiner Hose. Er schien einen inneren Kampf auszufechten und gab mir so ein wenig Zeit ihn unverhohlen zu mustern. Er sah natürlich unverschämt gut aus. Sein Festumhang schimmerte in einem dunklen Rotton. Die obersten Knöpfe seines grauen Hemds waren offen und gaben etwas Haut preis. Ich spürte, dass mir die Hitze in den Kopf stieg und sah hastig zu Seite.
 

„Es war ein Fehler. Nur war ich taub vor Enttäuschung und Wut. Ich hätte sein Geschwätz nicht so leichtfertig glauben sollen. Es tut mir Leid.“ Erstaunt sah ich in seine Augen. Es tobte ein wahrer Sturm in diesen und blitzten kurz in einem helleren Ton auf. Oliver entschuldigte sich? Pah! Dabei hatte ich ihm doch gar nichts erklärt. Immerhin stimmte die Sache mit dem Kuss doch. „Flint hat aber die Wahrheit gesagt, Oliver.“
 

„Was?“ Ich nickte langsam. „Ja, er hat mich geküsst. Im Schreibwarenladen. Dieses Ekel hat mich überfallen. Aber na ja, immerhin ist mir sofort der passende Fluch eingefallen“, meinte ich mit einen Anflug von Stolz in der Stimme. „Trotzdem verstehe ich nicht, wie du auf den Gedanken kommst, ich hätte etwas mit Lee oder Davis. Wood, du bist so ein Trottel, denn wenn du deinen Starrsinn mal einen Augenblick ausgeschaltet hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich nur dich ... “ Ich brach meinen Satz abrupt ab und senkte meinen Kopf. Er war ein echter Blödmann. Ich war so sehr in ihn verschossen, dass sogar er das bemerkt haben musste.
 

„Ich weiß“, war alles was er darauf erwiderte und legte zwei Finger unter mein Kinn. Seine Berührung löste ein warmes Prickeln aus. Natürlich sah ich schüchtern zu ihm auf und sein süßes Lächeln kurbelte den Schwarm Schmetterlinge in meiner Magengegend heftig an. Oliver näherte sich quälend langsam meinen Gesicht. Sein heißer Atem streifte meine Wangen.
 

„Mir geht es doch genauso. Ich habe jedes Mal nur an dich denken können.“ Seine Worte hörten sich so unglaublich ehrlich an und ließ mein Herz Purzelbäume schlagen.
 

„Oliver“, wimmerte ich schon fast und erwartete voller Ungeduld seine Lippen. Er lachte kurz belustigt auf und strich federleicht mit seiner Zunge über meine Lippen - brachte einen Stein ins Rollen, dem er sich nun unmöglich mehr entziehen konnte. Verlangend presste ich meine Lippen auf seinen Mund, ignorierte sein überraschtes Keuchen und küsste ihn so heftig, dass ihn das ein Stückchen nach hinten warf. Er schlang seine Arme um meinen Körper und drückte mich fest an den Seinigen - erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Seine Zunge schlüpfte durch meine Lippen hindurch und ich zog erstaunt etwas Luft durch meine Nase.
 

Er begann mich zu necken, versuchte mich hervorzulocken, wollte eindeutig mit mir spielen, dem ich nur allzu gerne nachging. Unsere Zungen trugen einen unerbittlichen und heißblütigen Kampf aus und es war kein Sieger in Sicht, sodass wir gezwungen waren unser Spielchen zu unterbrechen, um nach Luft zu schnappen.
 

„Wild und nicht zähmbar“, flüsterte er amüsiert in mein Ohr, nahm mein Ohrläppchen zwischen seine Zähne und knabberte dran. Er entlockte mir so einen genüsslichen Laut. Ich kicherte, da sein heißer Atem meinen Hals kitzelte. Meine Arme lagen auf seinen Schultern und meine Hände spielten mit seinen kurzen Nackenhärchen.
 

„Es ist hier ziemlich unbequem. Meinst du nicht?“ Schelmisch grinsend sah er mir ins Gesicht. Hmm~, schon klar. Der Boden war alles andere als gemütlich. Immerhin gab es da ja mein Bett. Bei den Gedanken an das vielleicht Bevorstehende schoss mir eine leichte Röte ins Gesicht. „Mein Lieber, denk ja nicht dran!“, mahnte ich ihn mit gespielt drohender Stimme, da wir uns kurzerhand auf mein Bett setzten.
 

„Woran denken?“, fragte er mit unschuldiger Miene zurück und stürzte sich auf mich - begann mich so ordentlich durchzukitzeln. Überrascht kreischte ich auf und versuchte seine Hände immer wieder wegzuschieben. Aber dieser Mann quälte mich unbarmherzig weiter. Erst einige Minuten später ließ er von mir ab und blieb jedoch über mich gebeugt. Oliver kniete auf der weichen Matratze, meine Beine waren genau zwischen den Seinigen gefangen.
 

Außer Atem und mit geröteten Wangen strafte ich ihn mit einem empörten Blick. „Das war unfair“, schmollte ich und drückte mich fester in die flauschigen Kissen, denn Oliver kam mir wieder gefährlich nahe.
 

„Und wenn schon. Ich fand diese Regeln viel unfairer.“ Ich zog scharf die Luft ein. Woher wusste er davon?
 

„Aber so verstehe ich wenigstens deine verwirrende Verhaltensweise. So etwas können sich wirklich nur Mädchen ausdenken“, raunte er belustigt gegen meine Lippen. „Gut das mich Angelina vorhin aufgeklärt hat.“ Bei Merlin, warum hatte sie ihm das nur alles erzählt?! Das, das ... Ich würde sie umbringen! Aber vielleicht hatte sie mir dadurch ja auch nur einfach helfen wollen. Deswegen wohl auch Freds Satz vorhin. Er hatte Bescheid gewusst. So eine hinterhältige Meute!
 

„Sprachlos Katie?“, riss mich Oliver letztendlich aus meinen Gedanken und ich schüttelte heftig meinen Kopf. „Gut. Dann können wir uns ja jetzt an Regel 10 machen.“
 

Yeah! Let‘s go, Sweety.



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-08-01T20:13:03+00:00 01.08.2010 22:13
... wohlverdiente 200 Kommentare! =)
Herzlichen Glückwunsch <3
Von: abgemeldet
2010-08-01T20:11:43+00:00 01.08.2010 22:11
Eine tolle FF! =)
Schön, dass die Liebe Oliver ein wenig von seiner Sturheit abgebracht hat ;)
Aber den Abschluss fand ich nicht so gut. Es war einfach keine richtige Pointe, kein richtiges Ende, es ist, als fehlte noch ein bisschen was. Aber du hast einen schönen Stil und wenn du weiter schreibst, dann kannst du bestimmt noch sehr viel erreichen :) Ich finde es toll, dass du über die Quidditch-Paare schreibst :) FFs über die sind nämlich selten, aber deine ist auch nur hervorragend gut gewesen! Amüsant und witzig und auch, wenn die Pointe des Endes nicht ganz überzeugend war, war es ein schöner Schluss. Verstehst du, worauf ich hinauswill? xD
Oh, nur eine Sache hat mich ein wenig stolpern lassen: "flachs grünes Kleid". Ich kenne nur "lachsrosa" Kleider ;)

Wenn du mal wieder was über die Beiden oder über HP schreibst, sag mir bitte Bescheid, ich werde es lesen und, wenn ich die Zeit finde, auch sehr gern kommentieren!

Vielen Dank für diese schöne, kurzweilige FF :)

Liebe Grüße,
hea
Von:  Zaje
2010-05-04T17:47:12+00:00 04.05.2010 19:47
hey~
so ich habs endlich geschafft, dass ich deine FF fertig lese, und es aufgegeben, nach jedem Kap ein Kommi zu hinterlassen..-.-"
also ich sag nur: Extrem geil!!!
ganz dickes lob! hast echt super hingebracht!!!
ich finde es echt super, dass Flint dazwischengefunkt hat, als Katie gerade so happy war, denn das hat die Story echt total aufgepeppt, find ich ^^
bin auch draufgekommen, dass du ziemlich ähnliche gedanken hattest, als ich jetzt für meine neue story hab..ich hab mir gedacht, ja bringen wir nen ball ein. dann les ich das eine kap von dir und denk mir..das kanns jz aber nicht sein..nja~ ^^
gaanz Lieebe Grüße~
~Jana~Sally~
Von:  Fin-Rasiel
2010-03-16T19:04:07+00:00 16.03.2010 20:04
Ok ich muss sagen ich bin eigentlich überhaupt gar kein Fan dieses Pairings (Bell/Flint gefällt mir viel besser) und hab das ganze nur auf einen Tipp hin gelesen.

Also ich muss ehrlich sagen: I like it ...und das war sehr überraschend für mich. Gut und flüssig geschrieben konnte man das die ganze Story so weg lesen und auch wenn ich mir eher Flint(aber nicht gerade deine Version von ihm ^__* ) an Katies Seite vorstellen kann waren Bell/Wood total süß zusammen...

lg fin
Von:  -Shiro-chan-
2010-01-04T15:07:26+00:00 04.01.2010 16:07
Hallu ;)
Habe gerade beim Stöbern deine FF entdeckt und ich muss schon sagen: Allererste Sahne!
Sie ist richtig schön geschrieben und auch romantisch, allerdings ohne dabei kitschig zu wirken.
Mir hat dein Schreibstil sehr gut gefallen un Katie's innere Stimem ganz besonders! ^^
Zudem freue ich mich natürlich über das Happy End für die zwei und den gelungenen Schlusssatz, der das ganze wirklich gut abrundet.
Also mach auf jeden Fall weiter so :D
lg
Sasu-neko
Von:  Digitalis
2009-12-18T18:14:32+00:00 18.12.2009 19:14
Hey du,
*wink*

ich bin gerade über deine FF gestolpert und muss sagen, dass ich begeistert bin.
Auch wenn Bell/Wood eigentlich nicht mein Paar ist.
(Ich gestehe, dass die meine erste Story von ihnen war, die ich gelesen hab.^-^")

Wie auch immer, ich finde den Inhalt total genial, musste oft laut loslachen und mehrfach fies grinsen. (Ja genau, als Flint leiden musste!^.~)
Die Charaktere sind schön herausgearbeitet und ausgebaut und auch sonst hat mir dein Schreibstil sehr gefallen.

Ich denke mehr gibt´es auch garnicht zu sagen, außer, dass ich die Story mit meinem Favo-Stempel belegt habe.^-^

LG
Dat Miezekätzchen
Von:  Acrobalena-
2009-08-30T06:53:40+00:00 30.08.2009 08:53
so tolle geschichte:)
die beiden sind mein lieblingspairing
oliver passt viel besser zu katie als flint

Von:  Temari-nee-chan
2009-08-09T11:47:37+00:00 09.08.2009 13:47
Ich habe die Story auch gelesen und finde sie total sweet. Das Pair gefällt mir sehr gut. Und ich finds gut dass du Wood genommen hast. Den findich nämlich selber sweet.

Schön dass die Story ein Happy End hat.

Und ja vll machst du ja mal ein extra Kapitel. Ich wäre dafür *g*

LG Tanja
Von:  Brucas
2009-07-22T16:21:18+00:00 22.07.2009 18:21
ich bin auch mal dazugekommen, die ff zu ende zu lesen XD
echt super gut geschrieben und ein echt süsses ende :)
gefällt mir gut
*daumen heb*
*knuff*
lg

Von:  Nachteule
2009-07-15T11:40:53+00:00 15.07.2009 13:40
Was für ein schönes Ende *~*
Naja, bis auf dass es jetzt zuende ist bin ich überglücklich deine wundervolle, tolle FF gefunden zu haben x3 Hrrr ~
Schade, dass du Regel 10 *hust* nicht näher erläutert hast.
Ich hab jetzt kein Porno oder so erwartet, aber so ein bissl mehr wär schon nicht schlecht gewesen >///< *miu* *leise schmoll*
Aber was soll's ~ War ein tolles Kappi und der Abschluss ist dir auch süß gelungen ~

*meld*
Ich bin aber noch für ein Extra Kappi, hier hier HIER *O*
*hochjump*
Wäre wirklich lieb. ♥

Ansonsten, respect. Hoffe von dir kommen in Zukunft noch ein paar solcher FF's >o<
Diese hier gehört nämlich mittlerweile zu meinen absoluten Favs
*quietsch*

Gut, das war's dann.
Liebe Grüße, SouthernGentleman <3


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