Head over heels in love von abgemeldet ("Wie angelt man sich seinen Quidditch-Kapitän?") ================================================================================ Kapitel 5: Bloss nicht schwach werden ------------------------------------- Regel 5 - Zeige ihm mit einer kleinen Aufmerksamkeit, dass du ihn gern hast. In meinen Händen hielt ich einen uralten dicken Wälzer. Das Buch hatte ich vor etwa zwei Jahren in Frankreich in einen recht heruntergekommen Laden entdeckt gehabt und ich hatte es mir natürlich sofort kaufen müssen. Ich strich ganz vorsichtig mit meinen Fingern über den Buchrücken und goldene Lettern tauchten unter einer dicken Staubschicht auf. “Quidditch und dessen Anfang”, murmelte ich den Titel leise und schlug die erste Seite auf, die völlig vergilbt und zerfleddert war. Einige Zeilen waren unleserlich, aber das machte rein gar nichts, denn die atemberaubenden Bilder machten das Ganze wieder wett. Dieses Buch war mein größter Schatz. Es war eins der Ersten, das jemals über Quidditch verfasst worden war. Ob ich Oliver damit eine Freude bereiten konnte? Er war ja immerhin noch viel vernarrter in den Sport als ich. Außerdem konnte ich mir schon ganz genau vorstellen, wie seine Augen aufregt zu leuchten begannen, wenn ich ihm dieses Buch unter die Nase halten würde. Das war es allemal wert! Und würde ihn mit Sicherheit auch gleich etwas aufmuntern. Mit einem vor freudigen Lächeln erhob ich mich vom Bett und presste das Buch fest an meine Brust. Ich konnte es kaum erwarten Woods Gesicht zu sehen. Hoffentlich würde ich ihn auch schnell finden, wobei ... wenn wir mal nicht trainierten, saß er entweder in der Bibliothek und lernte oder er dachte sich neue Strategien vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum aus. Eilig verließ ich den Mädchenschlafsaal und polterte die Treppen hinunter. Mich störten die empörten Blicke von Percy nicht im geringsten und streckte auf seinen Satz “Geht das vielleicht auch etwas leiser?” hin nur frech die Zunge raus. Meiner Meinung nach stellte sich unser Schulsprecher zu sehr an. Es störte ihn da doch keiner in der Ecke. Und wie er schon da am Tisch saß! Er musste auch wirklich alles und jedem im Überblick haben. Dieser Wichtigtuer! Ein Glück, dass er sich jetzt seine Sachen schnappte und mit verärgerter Miene den Gemeinschaftsraum verließ. So! Und wo war nun Oliver?! Meine Blicke huschten sofort suchend zu den flauschigen roten Sesseln hinüber und mein Gesicht hellte sich auf. Ha! Er saß tatsächlich mutterseelenallein vorm Kamin über ein Haufen Pergamente gebeugt, die kreuz und quer auf seinen Schoß lagen. “Oliver!”, rief ich überschwänglich und stürmte auf ihn zu. Oh man, war ich aufgeregt! Dabei ging es doch nur darum ihm dieses gottverdammte Buch zu geben. Aber trotzdem wurde ich jedes Mal unglaublich nervös in seiner Nähe und trat von einem Fettnäpfchen ins Nächste. Außerdem ging mir dieser Kuss einfach nicht mehr aus dem Kopf. Es war total schwierig so zu tun, als sei zwischen uns nie etwas passiert. “Katie? Was machst du denn hier? Gar nicht unterwegs, wie all die anderen?” Er hatte fragend seinen Kopf angehoben und sah mich mit hoch angezogener Augenbraue neugierig an. Mein Herz begann sofort einen Takt schneller zu schlagen. Ich musste meine Nervosität irgendwie überspielen und setzte mich deswegen auf die Lehne - direkt neben ihm. Was mich ihm gleich einen unglaublichen Schritt näher brachte, ... im wortwörtlichen Sinne! Ich schluckte. Das war vielleicht doch so keine gute Idee gewesen. “Nein! Warum sollte ich auch? Meine zwei besten Freundinnen sind beschäftigt. Mit den Twins natürlich versteht sich. Und Lee? Keine Ahnung wo der sich rum treibt.” Was mich auch überhaupt nicht interessierte. Seit gestern warf der mir immer so merkwürdige Blicke zu. Urks. “Mir bleibt wohl also nichts anderes übrig als dir auf die Nerven zu gehen”, fuhr ich frech fort und presste das Buch in meinen Armen wieder etwas fester an mich. Es war gar nicht so einfach so ruhig zu bleiben. “Dann habe ich wohl anscheinend den Hauptgewinn gezogen”, scherzte Oliver und lächelte etwas unverschämt. “Ha, ha sehr witzig Wood. Aber wenn ich dich störe, sag es mir ruhig. Dann gehe ich wieder!” Eine gespielt beleidigte Miene erschien auf meinem Gesicht und er lachte. “Oh man, Katie. Du kannst von allen wirklich den besten Schmollmund ziehen. Und wenn du stören würdest, hätte ich dich schon längst von der Lehne geschmissen!” - Und er griff daraufhin blitzschnell in meine Seite und ich quiekte erschrocken auf. Ich war nun mal sowas von kitzelig. “Dann bin ich ja beruhigt”, gab ich zufrieden zurück, spürte aber wie langsam das Blut in meine Wangen schoss und schielte deswegen schnell auf seine Unterlagen. Natürlich verstand ich rein gar nichts von diesen komischen Kritzeleien und kniff meine Augen etwas zusammen, damit ich die winzigen Wörter erkennen konnte. Oliver aber ließ seine Unterlagen blitzschnell in seiner Schultasche verschwinden, sodass ich erst keine Chance hatte überhaupt etwas entziffern zu können. Meine Güte, so ein gemeiner Hund! “Sorry Katie, ist topsecret und noch nicht für deine Augen bestimmt. Aber sag mal ...” Sein Blick fiel auf mein Buch und er sah ziemlich neugierig drein. “Was schleppst du da eigentlich mit dir herum?” Er versuchte einen Blick auf den Buchtitel zu erhaschen und seine Augen weiteten sich überrascht. “Quidditch und dessen Anfänge?”, hauchte Oliver fassungslos und sah mir nun direkt in die Augen. Ich zuckte etwas zurück und verlor mich sofort in dieses braun. Da war es wieder. Dieses Leuchten in seinen Augen. “Bell, wo hast du das her?” Ich hatte also tatsächlich direkt ins Schwarze getroffen und hielt ihm den dicken Wälzer stumm unter die Nase. Sofort nahm er mir diesen ab und begann begierig im Buch herum zu blättern. Ich kicherte. Wie er dort saß, wie ein kleiner neugieriger Junge, der völlig vertieft in sein Spielzeug war. “Ich schenke es dir. Du kannst es sicher besser gebrauchen als ich. Da sind wirklich ein paar interessante Spielzüge drin.” Irritiert hob Oliver seinen Kopf und verstand anscheinend nicht so richtig. “Du willst es mir einfach so schenken? Bist du sicher, Katie? Dieses Buch gibt es sicher nirgends mehr zu kaufen und wie es aussieht, ist dieses eins der ersten Auflagen gewesen. Also zudem noch ziemlich wertvoll.” Mit einem Lächeln sprang ich von der Lehne und sah zu ihm herunter. “Ja~ha~, einfach so.” Natürlich war das gelogen. Ich schenkte es ihm nicht einfach so. Ich wollte die Regeln befolgen und ja! Und ihm tatsächlich eine kleine Freude bereiten. Denn nachdem er so plötzlich das Training abgebrochen hatte, fand ich einfach das ihm eine kleine Aufmunterung gut tat. “Oh man, du bist echt verrückt, Katie. Wirklich wahnsinnig verrückt. Ich werde dir als Dank demnächst auch mal etwas Gutes tun”, gab er mit einem unglaublich süßen Grinsen von sich und sein glücklicher Blick lag direkt auf mir. “Blöd-Blödsinn, du brauchst dich deswegen nicht zu revanchieren”, stammelte ich mit hochroten Kopf und senkte meinen Blick. Was er wohl darunter verstand? Er wollte mir etwas Gutes tun. Süße! Du hast sicher gerade sehr böse Gedanken nicht wahr? Das Stimmchen begann zu kichern und mein Gesicht nahm sicher gerade eine dunklere Nuance an. “Katie?” Mein Kopf ruckte wieder abrupt in die Höhe. Oliver hatte nach meinem Handgelenk gegriffen und ich spürte seine warmen Finger auf meiner Haut. “Wa-Was?”, fragte ich stotternd und hatte einen dicken Kloß im Hals. Was hatte er vor? “Ich möchte mich bei dir noch mal richtig bedanken.” In mir begann sich alles zu drehen und ich bemerkte, wie mich Oliver ganz langsam in seine Richtung zog. Ich, ... nein! Das ging doch nicht - konnte aber rein gar nichts dagegen unternehmen, sodass ich keine zwei Sekunden später wieder neben ihn auf der Lehne saß. O-Ok? Was genau hatte er jetzt vor? So sollte das aber ganz und gar nicht ablaufen. “Und wie sieht dieses richtige Bedanken aus?” Nervös begann ich auf meiner Unterlippe herumzukauen. Oh man, warum fragte ich eigentlich? Bist du nur so naiv oder tust du nur so?, spie mein Stimmchen aufgebracht. Was sollte er wohl jetzt machen? “Oliver, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Weißt du, ich habe das Buch durch und du liebst Quidditch über alles. Oh! Nicht das ich Quidditch nicht mag, aber ... Hng ...” Der Rest des Satzes ging im Kuss unter. Ich riss vor Schreck die Augen weit auf. Ohne jegliche Vorwarnung hatte er mein Gesicht zu seinem hinunter gezogen. Seine warme Hand umfasste sanft mein Kinn und er begann ganz vorsichtig meine Lippen zu liebkosen. Ein unglaublich prickelndes Gefühl setzte ein und ohne groß nachzudenken, schlang ich meine Arme um seinen Nacken, schloss meine Augen und oh ja, ich erwiderte den Kuss! Großer Gott, was so gut tat, konnte einfach nicht verkehrt sein! Oliver schien im ersten Augenblick überrascht zu sein, denn seine Hand löste sich von meinen Kinn, aber nur um gleich darauf sich in meinen blonden Haaren zu wühlen und er mich so nur noch weiter an sich heran zog, sodass ich nun halb auf seinem Schoß saß. Seine andere Hand spürte ich keine zwei Sekunden später auf meinem Knie und ich erschauderte, als diese ganz langsam meinen Oberschenkel hinauf wanderte - am Saum meines Rockes zu ruhen kam. Großer Gott, er würde doch nicht ...?! Aber mir blieb keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn er hatte nun seine Zunge ins Spiel gebracht, die nun scheu über meine Lippen strich und ich ihm mit Freuden sofort Einlass gewährte. Wieder explodierte in meinen Inneren ein regelrechtes Feuerwerk und ich spürte wie mir die Hitze zu Kopf stieg. Als seine Zunge die Meinige fand, glaubte ich das mein Herz vor Aufregung zerspringen würde. Wo hatte dieser verdammte Quidditch-Kapitän nur so zu küssen gelernt? Er lockte, reizte, zog sich wieder zurück, aber nur um gleich wieder leidenschaftlich in meinem Mund vordringen zu können. Unsere Zungen vollzogen einen sinnlichen Tanz und neckten sich immer wieder gegenseitig. Was für ein Dankeschön! Trotzdem, .... seine Hand an meinem Rock beunruhigte mich schon etwas, da sich diese doch tatsächlich unter den grauen Stoff schob und immer höher wanderte. Hey! Immerhin waren wir hier im Gemeinschaftsraum und jeder Zeit konnte jemand hineinkommen. Ich begann durch meine Nase schneller zu atmen und mein Puls raste. Seine Hand strich nun die Innenseite meiner Oberschenkel entlang und mir wurde von Sekunde zu Sekunde immer heißer. Aber mit einem “Wir sollten nicht weiter” löste ich mich letztendlich abrupt von Oliver und sprang auf. Wir, ... ich ... es ging einfach nicht! Die Regeln ... Er sah mich mit seinen warmen braunen Augen entschuldigend an. Auf seinen Wangen lag ebenfalls ein zarter roter Schimmer. “Katie, es ...” “Nein!”, fuhr ich ihm dazwischen. “Schon ok, es war nur ein Dankeschön. Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen. Es war ok.” Ein freches Grinsen legte sich auf meine Lippen und er begann dieses doch tatsächlich zögernd zu erwidern. Oliver sollte sich wegen dem Kuss nicht schuldig fühlen. Aber trotzdem, ... meine Lippen brannten noch immer und seine Hand hatte eine feurige Spur auf meiner Haut hinterlassen. “Wenn mich der ach so verehrte Kapitän jetzt entschuldigen würde. Ich muss noch mal kurz zur Bibliothek.” Ausrede. Aber ich musste hier erst einmal weg. Wer weiß was noch alles passieren würde, wären wir beide weiterhin allein. Nur sollte ich eigentlich nicht froh sein, dass er so reagierte? Ich musste unbedingt mit Angelina reden. Vielleicht konnte ich die restlichen Regeln ja einfach auslassen und ihm gleich sagen was ich fühlte. “Ok, dann bis nachher. Ich werde mich den restlichen Abend dann durch dein Geschenk schmökern”, meinte er mit einem schwachen Lächeln und hielt kurz das Buch in die Höhe. Ich nickte kurz und wirbelte dann schwungvoll herum. “Bis später, Wood!”, rief ich ihm noch zu, bevor ich durch das Portraitloch auf den Gang hinauskletterte - Richtung Bibliothek. +++ In der Bibliothek herrschte gähnende Leere. Nun, ... hätte ich etwas anderes erwarten sollen? Es war immerhin Sonntag und so jeder war mit Sicherheit draußen an der frischen Luft - ließ es sich gut gehen. Ich ließ meinen Blick kurz zu Madame Pince schweifen, die seelenruhig in ein paar alten staubigen Büchern blätterte und mich kaum wahrnahm. Was wollte ich eigentlich hier? Na ja, wenn ich schon mal da war, konnte ich ja auch gleich das Ganze mit etwas Nützlicherem verbinden. Zum Beispiel das Buch ausleihen, welches ich für meinen Aufsatz für Zaubertränke brauchte. Ich musste diesen zwar erst Dienstag abgeben, aber es würde mich nicht umbringen, wenn ich mich jetzt schon mal dran setzen würde. Außerdem würde mich die Hausarbeit von einen gewissen heißen Quidditch-Kapitän ablenken. Ich ging in die Abteilung für Zaubertränke-Bücher und musste mit einem genervten Aufseufzen feststellen, dass, .... welches Buch ich suchte, natürlich in der obersten Reihe stand. Wo war die verdammte Leiter, wenn man sie brauchte? Egal! Ich würde auch so rankommen und stellte mich auf Zehenspitzen. Mit einer Größe von 1.63 war ich wirklich gestraft worden. Mein Gesicht hellte sich aber auf, als ich den Buchrücken erfassen konnte. “Nur noch ein kleines Stückchen”, presste ich murmelnd hervor und versuchte mich noch weiter in die Höhe zu recken. “Darf man denn behilflich sein?”, fragte mich eine bekannte dunkle Stimme und ich fuhr zusammen. Mein Herz schien im ersten Augenblick still zu stehen, denn ich spürte einen heißen Atem im Nacken und erschauderte. Ein angenehmer Duft stieg mir in die Nase, als er über mich herüber zum Buch griff und kurz meine Hand streifte. Er stand so dicht bei mir, dass mein Rücken sein Brustkorb berührte und ich die ausgehende Wärme spüren konnte. Ich hoffte, dass es nicht ... ja alles, ... nur nicht diese gewisse eine Person war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)